Bonn als Stadterlebnis aufwerten

Von | 19. März 2015

Die anstehenden Entscheidungen des Bonner Stadtrates zur Bebauung des Bahnhofsvorplatzes in seinem Nordfeld und die geplante Modernisierung des Omnibusplatzes für rd. 10 Mill. Euro sind die aktuell wichtigsten Entscheidungen, die in Bonn im Frühjahr 2015 getroffen werden sollen.Deshalb muss der Bahnhofsvorplatz in seiner Gesamtheit von Kaiserplatz bis Thomasstraße das Ensemble der Bonner Plätze als weiteres Highlight vervollständigen.

Bonn als Stadt der Plätze und nicht der Baukolosse

Die anstehenden Entscheidungen des Bonner Stadtrates zur Bebauung des Bahnhofsvorplatzes in seinem Nordfeld und die geplante Modernisierung des Omnibusplatzes für rd. 10 Mill. Euro sind die aktuell wichtigsten Entscheidungen, die in Bonn im Frühjahr 2015 getroffen werden sollen! Denn hier würden Weichen gestellt, die auf Jahrzehnte eine städtebaulich vernünftige Gesamtlösung für einen angemessenen Eingangsplatz vom Bahnhof zur Stadt verbauen.

Typisch für Bonn und wesentlich für die Stadtatmosphäre in Bonn ist die Vielzahl schöner, zum Aufenthalt einladender, im Stadtzentrum gelegener und durch wenige Schritte verbundener Plätze: Marktplatz, Römerplatz, Friedensplatz, Bottlerplatz, Münsterplatz, Martinsplatz, Kaiserplatz.

Ein solches Stadtbild ist im Nordrhein-Gebiet einzig. Die Plätze machen das Bonner Flair aus. Das gilt es weiterzuentwickeln. Bonns Innenstadt muss für Besucher aus der Region attraktiv bleiben und noch attraktiver werden. Bonns Innenstadt muss ein Stadterlebnis für Besucher bieten. Dazu gehört neben den zahlreichen Geschäften vor allem die Gastronomie mit ihren Außensitzplätzen. Und dazu gehört eine verkehrsmäßig gute Erreichbarkeit.

Deshalb muss der Bahnhofsvorplatz in seiner Gesamtheit von Kaiserplatz bis Thomasstraße das Ensemble der Bonner Plätze als weiteres Highlight vervollständigen. Bisher ist er bloßes Provisorium aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Dabei ist die schwierige Verkehrsknoten-Funktion zu berücksichtigen. Für ÖPNV, Radfahrer und auch Fußgänger wird künftig mehr Fläche benötigt. Zugleich möchte man den für das Stadtbild störenden Verkehr am liebsten verschwinden lassen.

Deshalb brauchen wir ein neues Gestaltungskonzept dieses Raumes. Dieses darf sich nicht an den restriktiven Ansichten, basierend auf Vorstellungen aus dem vergangenen Jahrhundert, wie bis jetzt immer geschehen, orientieren. Deshalb fordert die AfD-Ratsfraktion Bonn einen offenen Ideen-Wettbewerb.

Falsch wäre es, wie es die Ratsmehrheit plant, eine gute Zukunftslösung jetzt zu verbauen. Auf dem Nordfeld darf kein weiteres raumgreifendes Geschäftshaus gebaut werden.

Die Geschäftswelt hat zu kämpfen mit Verlagerung von Einkäufen ins Umland, sowohl in autobahnnahe Shopping Center (z.B. nahe der neuen Bornheimer BAB-Ausfahrt) als auch in die Metropol-Städte Köln und Düsseldorf sowie ins Internet. Wenn zusätzliche Verkaufsflächen im Viktoria-Karree zur Verfügung gestellt werden, ist der geplante Neubau eines weiteren Geschäftshauses auf dem Nordfeld des Bahnhofsvorplatzes geradezu eine fahrlässige Schaffung von Überkapazitäten.

Ebenso wäre eine Modernisierung des Omnibusbahnhofs am jetzigen – provisorischen – Platz für rd. 10 Mill. Euro, die der Gestaltungsbeirat heftig abgelehnt hat, eine Fehlinvestition in Zeiten knapper Kassen und würde Finanzmittel für wirkliche Zukunftsansätze verzehren

Eine alternative Konzept-Idee

Notwendig sind intelligente, kreative, alternative Lösungen für den Bonner Bahnhofsvorplatz. Die AfD Ratsfraktion Bonn hat deshalb den Architekten, Städte- und Verkehrsplaner Bernd Adelt beauftragt, einen alternativen Entwurf zu erarbeiten und stellt ihn zur öffentlichen Diskussion.

Dieser Entwurf ist eine Modell-Idee. Sie soll zeigen, dass neben den konventionellen Ideen auch ganz anderes, Neues, Alternatives gedacht und entwickelt werden kann. Sie soll zum Nachdenken und andere zu eigenen Ideen anregen. Sie soll beweisen, dass es lohnt, einen neuen Ideenwettbewerb auszuschreiben und die künftigen Chancen jetzt nicht zu verbauen.

Unzweifelhaft kann ein Modell, wie das jetzt vorgelegte, nicht in den nächsten Jahren verwirklicht werden, da es an den nötigen Finanzmitteln auf einige Jahre fehlen wird. Aber auch wer sparen muss, sollte ein Ziel vor Augen haben, wie die Zukunft dann schöner zu gestalten ist.

Die Adelt-Konzeptidee

  • vergrößert die Fußgängerzone für fußläufige Verbindungswege zwischen Bahnhof und City und schafft zusätzlichen Platz zum Verweilen,
  • reserviert breite Fahrradwege über die ganze Länge des Platzes von Thomasstraße bis Kaiserplatz,
  • verlegt die ÖPNV-Haltestellen in unmittelbare Nähe zu U-Bahn und Bahnhof,
  • separiert den PKW-Verkehr ohne gefährliche oder störende Kreuzungen mit Fußgängern und Radfahrern,
  • enthält ein PKW-Parkhausangebot,
  • erlaubt den Bau eines Hotels am Nordende zur Thomasstraße
  • und schließt an den Kaiserplatz mit Grünflächen an.
  • Eine Überdachung des Areals bildet das architektonische und praktische Bindeglied und begrüßt den Ankömmling mit einer Wohlfühl-Atmosphäre in der Bonner City.

Möglich ist die gleichzeitige Erfüllung der vielfältigen Aufgaben im begrenzten Raum durch die Erschließung einer neuen Ebene U1. Durch dieses Mittel hat man z.B. in Düsseldorf in den letzten Jahren den Kö-Bogen zwischen Königsallee und Hofgarten erschlossen und früher schon den Zugang von Altstadt zu Rheinufer hergestellt.

Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung als PDF (8 Seiten).
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