Immer wieder schlechte Planung bei der Stadt

Beethovenhalle und "GABI" werden teurer

Von | 1. Oktober 2018

Es wird nicht mehr lange dauern, dann haben die Kosten der Sanierung der Beethovenhalle die 100-Millionen-Marke überschritten. Natürlich hat niemand erwartet, dass die geplanten 61.5 Mio. € auskömmlich wären, kennt man doch die Usancen, wenn die Öffentliche Hand bei großen Bau- oder Sanierungsvorhaben tätig wird. Das ist schließlich nicht nur in Bonn so. Doch Bonn hatte erst soeben schmerzlich erfahren müssen, wie teuer Fehlentscheidungen wie etwa beim WCCB werden können.

Natürlich hat die Sanierung einer großen Immobilie oft den Charakter einer Wundertüte. Das ist auch den Entscheidungsträgern allgemein bekannt. Unabhängig davon allerdings können sie erwarten, dass die ihnen von Fachleuten vorgelegten Unterlagen seriös erarbeitet sind. Wenn dann allerdings Probleme beim Denkmalschutz – wie z.B. die höchst aufwändige Sanierung asbestbesetzter Lüftungsrohre statt deren Ersetzung durch Neuteile durchgesetzt werden. Wenn im Untergrund für den Küchenbereich gebaut werden soll – und dies einen Riesenaufwand erfordert, weil man die ursprünglichen Bauakten nicht oder nicht intensiv studiert hat und völlig überrascht wird, dass die Halle auf Nachkriegsschutt erbaut wurde.

Und aktuell: Man hat sich jetzt erst die Orgel näher angeschaut und nun überrascht festgestellt, dass eine Sanierung der Orgel für 400.000 € nötig ist. Wussten die Bonner Verwaltung und ihr Architekt nicht, dass im Konzertsaal in der Beethovenhalle eine Orgel steht, die vor einer Sanierung zu überprüfen ist?

Und auch die neue City-Polizeiwache GABI wird nun etwa 1 Mio. € teurer, weil die vorgesehene Ausstattung der Fenster mit schusssicherem Glas entsprechende Arbeiten am Untergrund erfordert, da das Glas natürlich sehr schwer ist und vom vorhandenen Boden nicht gehalten werden kann. Wieso wurde das nicht vorausgesehen?

Insgesamt stellt man sich die Frage, ob diese Probleme nicht rechtzeitig gesehen werden konnten, also ob Unwilligkeit oder Inkompetenz bei der planenden Behörde und den beauftragten Architekten, Kontrolleuren und Projektsteurern zu suchen ist.

Da sich die Fehler und Pannen wiederholen, aber die Personen bleiben, muss sich an beidem etwas ändern.

HFR