Verkehrsverhältnisse am Hauptbahnhof

Von | 28. Januar 2020

Die Verkehrsverhältnisse am Hauptbahnhof (s.u.) müssen im Lichte der Ratsentscheidung vom 06.02.2020 (Kappung des Cityrings) neu bewertet werden.

Die Thematik wird auch im Blick auf eine neue Konzeption des Busbahnhofes weitere Diskussionen erfordern.

Die bisherige Stellungnahme der Fraktion, die sich mit der Problematik von MIV, Fahrrad- und Schienenverkehr befasst, bleibt im Grundsatz bestehen, auch wenn sie sich konkret mit den bisherigen Verhältnissen vor dem Hauptbahnhof auseinandersetzt:

Die Verkehrsverhältnisse am Hauptbahnhof einschließlich dem zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) sind übel. Und zwar für alle Verkehrsteilnehmer: Bahnen und Busse, Fußgänger, Radfahrer und PKW. Besonders übel sind sie für Radfahrer, und ihre Situation hat sich jüngst noch verschlechtert. Die Verwaltung sollte dringend für Abhilfe sorgen.

Problem Nummer 1: Da hat man von der Maximilianstraße am ZOB vorbei zur Straße Am Hauptbahnhof eine Umweltspur für Busse und Radfahrer eingerichtet, allerdings nur bis zum Fußgängerübergang Poststraße zum Hauptbahnhof. Danach wird die Umweltspur zur Rechtsabbiegespur Richtung Thomasstraße. Radfahrer müssen nun zunächst rechts in der Umweltspur fahren, dann aber müssen sie im weiteren Verlauf der Straße sowohl, wenn sie nach links in die Nordunterführung einbiegen, als auch wenn sie auf die Geradeausspur Richtung Rabinstraße fahren wollen, von der rechten Umweltspur über die Gleise auf die linke Spur wechseln. Sich in diese dicht befahrene, nun einzige Autospur über die Gleise hinweg und mit ausgestrecktem Arm – wegen des Spurwechsels – einzufädeln, ist eine höchst ungemütliche, ja recht gefährliche Angelegenheit. Die Umweltspur wird für Radfahrer zu einer Gefahrenquelle. Die Verwaltung sollte schnellstens Abhilfe schaffen. Dies hatte bereits der Vorsitzende der Allianz für Bonn Ratsfraktion, Hans Friedrich Rosendahl, unterstützt von anderen Fraktionen und sogar vom Oberbürgermeister persönlich, in der Ratssitzung am 7. November letzten Jahres gefordert. Passiert ist bisher nichts.

Problem Nummer 2: Radfahrer, die am Hauptbahnhof von Norden kommend Richtung Kaiserplatz und Kaiserstraße fahren wollen, können dies nicht tun. Vor der Südunterführung müssen Sie absteigen und am Hauptbahnhof entlang Gleis eins und entlang der Fahrrad Abstellanlage ihr Fahrrad über die Fußgängerunterführung Poppelsdorfer Allee zum Kaiserplatz schieben. Hier müsste die Verwaltung diesen Fußweg zu einem gemeinsamen Fuß- und – von Nord nach Süd – gemeinsamen Radweg umfunktionieren. Gefordert wurde dies in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses am 22. Januar ebenfalls von dem Vorsitzenden der Fraktion Allianz für Bonn, Hans Friedrich Rosendahl. Ratsherren aus anderen Fraktionen schlossen sich der Forderung an, dass hier ein Radweg, wie auch immer, geschaffen werden müsse.

Es ist ein Unding, dass ausgerechnet am Bonner Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof Radfahrer nicht Radfahrer sein dürfen, sondern als Fußgänger ihr Fahrrad schieben müssen, und dass die Verwaltung in Kenntnis der Probleme nicht Abhilfe schafft.