Wie gesund sind unsere Erdbeeren?

Von | 13. April 2016

Elisabeth Struwe (AfB) hatte sich zuvor bei dem Chemischen Untersuchungsamt des Rheinlandes (CVUA) erkundigt und erfahren, dass sowohl 2014 als auch 2015 die deutschen Erdbeeren stärker belastet waren als die spanischen. Z.B. waren 2015 nur 9% der deutschen Erdbeeren frei von Pestiziden, von den spanischen hingegen 23%. Auch setzten die deutschen Erzeuger eine höhere Anzahl verschiedener Pestizide ein als die spanischen.

Insgesamt wurden durch das CVUA in den beiden Jahren 190 Erdbeerproben überprüft. Zwar überschritt keine Erdbeerprobe die europäisch festgelegten Rückstandshöchstgehalte an Pestiziden, jedoch halten zahlreiche Experten die Grenzwerte generell für zu hoch. Sie kritisieren auch, dass auf Betreiben der Hersteller häufig die Rückstandshöchstgehalte verändert würden. Dass dabei wirtschaftliche und nicht gesundheitliche Aspekte ausschlaggebend sind, ist naheliegend.

Elisabeth Struwe kritisierte in der Aussprache, dass nur durch die Bemühungen der Lebensmitteluntersuchungsämter anderer Kommunen die kritische Belastung durch deutsche Erdbeeren erkannt worden ist. Denn das Bonner Lebensmitteluntersuchungsamt hat im letzten Jahr nur spanische Erdbeeren und keine deutschen zur Untersuchung eingereicht. Frau Struwe fordert daher, dass in diesem Jahr auch deutsche Erdbeeren, die in Bonn zum Verkauf angeboten werden, auf Rückstände hin überprüft werden.

Welche Konsequenzen sollte der Verbraucher ziehen? Trotz der Warnung vor deutschen Erdbeeren rät Frau Struwe dennoch zu Erdbeeren aus Deutschland, auch um unnötige Transporte zu vermeiden. Aber man sollte Erdbeeren aus ökologischem Anbau kaufen, der von deutschen Bioverbänden zertifiziert ist, denn dieser unterliegt strengeren Öko-Auflagen und Selbstkontrollen als das EU-Ökosiegel.