Option Reutertunnel muss neu geprüft werden

Antrag für den Planungsausschuss, Sitzung am 22.11.2017 und den Rat, Sitzung am 14.12.2017 (DS 1712764)

Von | 19. September 2017

Die Allianz für Bonn eröffnet die Diskussion um den Reutertunnel neu und schlägt eine schlanke Version des Tunnels mit aussagekräftigen Argumenten vor.
Die Hauptproblemverkehrszone in Bonn ist die Reuterstraße. Die Wichtigkeit dieser Straße ergibt sich daraus, dass im Bundesviertel in den letzten Jahren Tausende hoch qualifizierter Arbeitsplätze entstanden sind. In dieser neuen Mitte Bonns schlägt das ökonomische Herz unserer Stadt, von dem Bonn wesentlich lebt. Daher muss es eine gute Anbindung in Richtung Nordwest zur Autobahn und damit über die Reuterstraße geben.

Um eine Lösung für den Kern des Problems zu finden, sollte ein schlanker Reutertunnel erneut ernsthaft geprüft werden. Dies wird die Allianz für Bonn – Ratsfraktion im Planungsausschuss und im Stadtrat beantragen.

Wir schlagen vor und beantragen, eine einfache Tunnelröhre vom Botanischen Garten unter der Reuterstraße bis zum nördlichen Fuße der Reuterbrücke etwa in Höhe der Wernher-von-Braun-Straße zu prüfen. Ein solcher Tunnel könnte in jede Richtung eine Spur und eine zusätzliche Sicherheitsspur aufweisen. Dieser Tunnel hätte keine Abfahrten und keine Biegungen. Nach Auskunft eines renommierten Tunnelbau-Projektbüros ist ein solcher Tunnel für etwa 80 Millionen Euro machbar.

Bei einer solchen Tunnellösung soll der innerörtliche Verkehr zwischen Kessenich und der Südstadt von Hausdorffstraße, Bonner Talweg und Argelanderstraße weiterhin oberirdisch über die Reuterstraße fließen. Separat davon würde der Verkehr zwischen Bundesviertel zur Autobahn 565 unterirdisch kreuzungsfrei fließen. Damit würde die Kapazität des Verkehrsweges deutlich erhöht, die Stauzeiten würden sich verringern und dies wäre auch günstig für Bahnen und Busse des ÖPNV. Die Wohngebiete Südstadt und Kessenich würden stark entlastet, aufgewertet und mehr zusammenwachsen.

Es ist klar, dass die Stadt Bonn derzeit eine Finanzierung nicht alleine stemmen könnte. Wenn der Bund und das Land durch Verzicht auf eine Beteiligung an einem viel teureren Venusbergtunnel viel Geld sparen könnten, sollte versucht werden diese zu einer Beteiligung an dem viel günstigeren Reutertunnel zu bewegen. Denn Bund und Land müssten Interesse haben, die UN-Ansiedlung zu stärken.

Ein Vergleich mit dem aufwändigen Godesbergtunnel mit Biegungen, Abfahrten und Mehrspurigkeit oder gar der Verweis auf Planungen eines früheren Reutertunnels bis zum Bundeskanzlerplatz, also auch unter der Bahnlinie durch, ist nicht zielführend und verstellt den Blick.

Die parteiunabhängige Ratsfraktion „Allianz für Bonn“ schlägt deshalb vor, dass die Stadt eine solche effiziente, einfache Lösung prüfen lässt.

HFR