Theater-Neubau statt Sanierung?

Von | 13. November 2017

Die Oper in Bonn und die Kammerspiele in Bad Godesberg müssen u.a. aus Brandschutzgründen dringend saniert werden. Das soll über 100 Millionen kosten. In Köln haben sich die geplanten Kosten für deren Theater-Sanierung inzwischen vervielfacht. Deshalb soll nun geprüft werden, ob ein Neubau von Oper und Schauspiel in einem Haus nicht günstiger kommt. Das beschloss eine Mehrheit von CDU, SPD und FDP im Rat am 9.11.2017. Die Allianz für Bonn hingegen war wie die Grünen für eine auf das Notwendigste beschränkte Sanierung als kostengünstigste Lösung.

Die SPD hatte einen Neubau in einem gemeinsamen Haus anstelle einer Sanierung von Oper und Kammerspielen ins Spiel gebracht. Die CDU hatte ihn um drei Varianten erweitert: Um einen Neubau am bisherigen Standort unter Beibehaltung der Kammerspiele Bad Godesberg, um einen Neubau als Zweispartenhaus am Standort oder einen Neubau als Zweispartenhaus nach Abriss der Stadthalle Bad Godesberg dort. Die interessanteste Variante eines Theaters neben der Beethovenhalle, die wahrscheinlich etliche Synergie-Vorteile brächte, zog die CDU selbst zurück, wohl um die Hotel-Pläne des OB’s und der Verwaltung nicht zu gefährden. Das traditionelle und markante Theater am Rhein, früher auch zugleich Schauspielhaus, nach Godesberg zu verlegen, kam für die Allianz für Bonn nicht in Frage. Zumal die Architektur der Oper nach wie vor attraktiv sei. Sie sei ein Wahrzeichen der Stadt, ihr zentraler Standort optimal und ihre Funktion bewährt. Deshalb sei für die Fraktion die Sanierung der Oper die beste Option. Die Prüfung der Kosten für einen Neubau sei entbehrlich, denn die Erfahrung habe gezeigt, dass auch ein derartiger Voranschlag letztlich nicht abschließend belastbar sei. Die Grünen argumentierten, dass sie eine Minimal-Sanierung zwecks Erhaltung der Bespielbarkeit für die nächsten zehn Jahre wollten, um in dieser Zeit auch grundsätzlicher über die Zukunft des Theaters nachzudenken. Dem stimmte der Fraktionsvorsitzende Rosendahl zu und äußerte abschließend seine persönliche Meinung, dass er die Sparte Schauspiel in Bonn auch Gründen des notwendigen Sparens in unserer Stadt mittelfristig für verzichtbar hält. Das aber sei in der Fraktion noch kein Konsens.
HFR