Was kostet uns das Baumschulwäldchen?

Von | 29. Februar 2016

In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz am 24.2.16 stand auch die Zukunft des Baumschulwäldchens auf der Tagesordnung. Es ging darum, ob eine völlige Umgestaltung oder nur eine „Sanierung“ vorgenommen werden soll. Bei der Abstimmung haben nur Elisabeth Struwe von der AfB und Marcel Schmitt vom BBB gegen die Umgestaltung und für die „Sanierung“ des Baumschulwäldchens gestimmt. Elisabeth Struwe hat sich in ihrem Redebeitrag den Argumenten der Anwohner angeschlossen und darüber hinaus auf die unglaubwürdige Kostenprognose für die Umgestaltung (Variante A) hingewiesen.

Diese Variante A sieht eine völlige Umstrukturierung vor: Entfernung der vorhandenen Wege und mehrerer Bäume und Sträucher, Neuanlage von Wegen und Pflanzungen, ein großzügiger neuer Spielplatz. Die gesamte Maßnahme soll angeblich nur 283000.- Euro kosten.

Eine „Teilsanierung“ (Variante C) nur eines Drittels des Baumschulwäldchens (Auffüllung eines Drittels der Wege, teilweise Neueinsaat, Heckenschnitt) und der Ersatz von nur zwei Spielgeräten auf dem vorhandenen Spielplatz sollen hingegen bereits knapp die Hälfte, nämlich 125000.- Euro kosten. Es ist unverkennbar, dass die Kostenaufstellung der Variante A nicht realistisch sein kann. Der doppelte Betrag von ca. 500000.-Euro ist eher wahrscheinlich.

Aber warum beharren Politiker und Verwaltung auf der Variante A, die bei den Anwohnern auf große Ablehnung stößt? Die Erklärung liegt in der Praxis der Bezuschussung von Neuprojekten durch Bund und Land. Durch sie werden die Kommunen verleitet, überteuerte Projekte durchzuführen, nur um Fördermittel auszuschöpfen. Sanierung von vorhandenem Bestand wird nicht gefördert.

Was bedeutet das für das Baumschulwäldchen? Bei der Variante A müsste die Stadt Bonn nur 30% von 283000.-Euro, also 84000.-Euro, bei der Variante C hingegen 100% also 124000.-Euro bezahlen. Was jedoch nicht berücksichtigt wird von der Mehrheit der Politiker ist, dass alles, was bei der Variante A aber über 283000.- hinausgeht, von der Stadt ebenfalls zu 100%! bezahlt werden muss. Ein Hoffnungsschimmer bleibt: die Variante A soll zusammen mit Bürger noch einmal überarbeitet werden.

Elisabeth Struwe